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Ladestationen für ein Elektro-Depot: Das sollten Sie wissen

Verstehen Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen Elektrotransportern und Elektro-LKW – von der Größe bis zu den Kosten – und wie sich diese auf Ihre Ladestrategie im Elektro-Depot auswirken.

Ladestationen für ein Elektro-Depot: Das sollten Sie wissen

In Depots im ganzen Land sind viele Unternehmen auf Elektrotransporter umgestiegen, da sie ihre Netto-Null-Ziele erreichen wollen. Die Einführung von Elektro-LKW hingegen verläuft langsamer. Für Flottenmanager*innen ist es wichtig, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Elektro-LKW und -Transportern zu kennen, damit sie die Umstellung ihrer Flottendepots so reibungslos wie möglich gestalten können.

Wie steht es um die Elektrifizierung von Flotten im Jahr 2025?

Die Elektrifizierung von gewerblichen Flotten schreitet immer schneller voran. Im April 2025 stieg der Anteil von BEV-Flotten um 5,1% [1]. Wenn ein Flottenmanager die Umstellung auf gewerbliche Elektrofahrzeuge plant, gibt es betriebliche Überlegungen, die bei einer nicht gewerblichen Elektroauto-Flotte nicht unbedingt eine Rolle spielen.

Wichtige Punkte im Überblick

Modell-
verfügbarkeit

Gibt es eine ausreichende Auswahl an Fahrzeugmarken und -modellen, um Ihren Anforderungen gerecht zu werden?

Platzbedarf

Es ist offensichtlich, dass Elektro-LKW mehr Platz benötigen, aber welche weiteren Faktoren sind davon betroffen?

Öffentliche Lade-
stationen vs. Depots

Wie realistisch ist es, Elektro-LKW an öffentlichen Ladestationen aufzuladen?

Warum haben sich Elektrotransporter so erfolgreich durchgesetzt?

Elektrotransporter gibt es seit 2011, wobei der Renault Kangoo ZE oft als erster Serien-Elektrotransporter genannt wird. Obwohl er im Vergleich zu modernen Modellen eine vergleichsweise kleine 22-kWh-Batterie hatte, markierte er für viele Unternehmen den Beginn der Umstellung auf Elektroantrieb [2]. Heutzutage sind die meisten Batterien für Elektrotransporter doppelt so groß wie die des Kangoo ZE.

Wie groß ist die Auswahl an Elektro-Transportermodellen?

Da Elektrotransporter bereits seit längerer Zeit auf dem Markt sind, haben Flottenmanager*innen eine große Auswahl an Modellen. Viele der beliebtesten Transporter mit Verbrennungsmotor, wie beispielsweise der Ford Transit, haben entsprechende Elektroversionen.

Dadurch können Flottenmanager*innen leichter auf Elektrotransporter umsteigen und diese in die bestehenden Flotten und Prozesse integrieren. Das bedeutet, dass je nach den Anforderungen des Unternehmens eine große Auswahl an Fahrzeugen zur Verfügung steht. Flottenbetreiber*innen haben zahlreiche Optionen, unabhängig davon, ob sie ein kleines Last-Mile-Lieferunternehmen betreiben oder eine große Kastenwagen-Flotte.

Diese Beliebtheit bei Flottenmanager*innen hat dazu geführt, dass immer mehr Hersteller mit einer Reihe von zunehmend wettbewerbsfähigen Preisoptionen auf den Markt gekommen sind und die Leistung von Elektro-Lieferwagen deutlich gestiegen ist, ganz zu schweigen von den verfügbaren Anpassungsmöglichkeiten.

Wie viel Platz nehmen Elektro-Transporter in Depots ein?

Selbstverständlich nehmen Transporter viel weniger Platz ein als LKW, sodass Depots zusätzliche Fahrzeuge aufnehmen können und auch mehr Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden können. Der Größenunterschied bedeutet zudem, dass Transporter die meisten öffentlich zugänglichen Ladegeräte nutzen können, was eine weitaus größere Reichweite außerhalb Ihrer eigenen Depots ermöglicht.

Verschärfte Abgasvorschriften und mögliche Fahrverbote für Verbrenner-Lieferwagen in Innenstädten stellen Unternehmen in Deutschland vor enormen Handlungsbedarf [3]. Auch Anreize wie die Mautbefreiung von Elektro-Lkw zeigen: Eine Investition in eine elektrische Nutzfahrzeugflotte ist sinnvoll, um langfristig Kosten zu sparen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wie ihre Verbrennungsmotor-Pendants sind auch Elektro-Lieferwagen eine bewährte Option für Flottenmanager*innen, die Flexibilität suchen.

Unsere Depot-Ladeservices

Wenn Sie nach einem Beispiel für die Elektrifizierung von Transporterflotten suchen, sehen Sie sich an,
wie Mer eine Depot-Ladeinfrastruktur für den Wäschespezialisten MEWA aufgebaut hat.

Erfahren Sie mehr über unsere Depot-Lösungen

Warum hat sich die Einführung von Elektro-Lkw langsamer vollzogen?

Die Einführung von Elektro-LKW verläuft langsamer als die von Elektro-Transportern. Anders als bei den Transportern war Volvo der erste globale Hersteller, der 2020 mit der Serienproduktion von Lkw begann [4]. Und erst 2022 beginnt Tesco, seine Schwerlastflotte auf Elektrofahrzeuge umzustellen; Amazon und andere Unternehmen werden diesem Beispiel folgen. Die Kluft zwischen Elektro-Lieferwagen und Elektro-LKW hat dazu geführt, dass es eine geringere Auswahl an Elektro-LKW Modellen gibt, was die Auswahlmöglichkeiten für Flottenmanager*innen einschränkt.

Flottenmanager*innen sind stets bestrebt, ihre Prozesse zukunftssicher zu gestalten, während die Hersteller von Schwerlastfahrzeugen die Produktion von Elektro-LKW sowohl in Bezug auf den Umfang als auch auf die Modellvielfalt hochfahren. Unterdessen erstreckt sich die ZEV-Vorgabe für Lkw bis 2040, also ein ganzes Jahrzehnt nach dem Auslaufen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor [5]. Dies hat dazu geführt, dass Flottenmanager*innen weniger Dringlichkeit für die Umstellung ihrer LKW verspüren. Dies wird sich in den nächsten Jahren rapide ändern, wenn die Frist näher rückt.

Warum sind Elektro-LKW teurer?

Da Elektrofahrzeuge relativ neu auf dem Markt sind, sind Elektro-LKW proportional noch teurer als Verbrenner. Dies kann eine erhebliche Kapitalinvestition bedeuten, insbesondere da LKW mehr Leistung benötigen und daher Ladegeräte mit höherer Kapazität erforderlich sind. Bislang ist die Anzahl öffentlicher Ladestandorte für Elektro-LKW in Deutschland noch eher gering. Der Aufbau eines Lkw-Schnellladenetzes an Bundesautobahnen soll laut Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur ab 2026 umgesetzt werden [6]. Bis dahin sind E-Lkw vor allem auf die Ladeinfrastruktur Ihres Depots angewiesen. Dies schränkt die Reichweite von Elektro-LKW auf bestimmten Strecken ein.

Aus diesen Gründen suchen Unternehmen mit großen LKW-Flotten, die auf Elektrofahrzeuge umsteigen möchten, oft außerhalb der traditionellen RBO-Eigentumsmodelle nach einer Ladeinfrastruktur. Eine solche Lösung ist das Charging-as-a-Service-Modell (CaaS), bei dem Unternehmen für die Nutzung der Infrastruktur bezahlen, anstatt diese selbst zu mieten oder zu kaufen. Dies ermöglicht eine weitaus größere Flexibilität und Skalierbarkeit über mehrere Depots hinweg. Der Mangel an öffentlichen Ladestationen und die erheblichen Vorlaufkosten machen CaaS zu einer äußerst attraktiven Option für Betreiber von Elektro-LKW-Flotten.

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Unsere Depotexpert*innen bei Mer haben einen umfassenden Leitfaden erstellt, der den Eigentümer*innen von Depotflotten hilft, die Einzelheiten der Entwicklung eines zukunftssicheren Ladedepots zu verstehen.

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Mer Germany

Michael Scherer

Über den Autor

Michael Scherer arbeitet seit 2021 bei Mer und unterstützt das Marketing-Team mit seinen Schreibfähigkeiten als Content & Communication Manager für Deutschland und Österreich.