BLG und Mer
Strategische Elektromobilitätspartner:
Logistikunternehmen schafft neue Ladeinfrastruktur für Mitarbeitende
Neue Ladeinfrastruktur für Mitarbeitende – 40 Ladepunkte für Privatwagenfahrer*innen an 7 Standorten. Und die Zeit rannte, um die Förderfrist nicht zu verpassen. Für das Logistikunternehmen BLG Logistics und Mer Germany wurde das gemeinsame Projekt dennoch zu einem Erfolg.
Seit 2012 arbeitet der globale Logistikdienstleister BLG an immer ehrgeizigeren Nachhaltigkeitskonzepten. Ziel des Unternehmens ist es, bis zum Jahr 2030 bilanziell CO2-neutral zu agieren, inklusive einer absoluten CO2-Reduktion in der Lieferkette. Um dieses Ziel zu erreichen, werden ab 2025 die unternehmensinternen Vorgaben noch einmal verschärft, um sie in Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu bringen. Diese Zielsetzung lässt sich das Unternehmen genau wie schon das vorangegangene Klimaziel von der SBTi (Science-Based-Target-Initiative) validieren und agiert somit auf einer wissenschaftlichen Grundlage. Das Thema Nachhaltigkeit beschränkt sich bei BLG dabei aber nicht nur auf das Thema CO2-Reduktion, sondern wird ganzheitlich entwickelt und umgesetzt. Wir sprachen mit Yvonne Bonventre, Leiterin Nachhaltigkeit bei BLG und Sebastian Pofahl, Projektmanager Klimaschutz- und Energiemanagement, über die Nachhaltigkeit bei BLG, die Zusammenarbeit mit Mer und den speziellen Beitrag, den die Elektromobilität jetzt und in Zukunft beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele von BLG hat.
Ausgangssituation
- Ausbau der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitskonzepte
- Zeitdruck aufgrund auslaufender Förderfrist (Förderung „Ladestationen für Elektrofahrzeuge – Unternehmen“ ; KfW-Programm 441)
Warum Mer Germany?
- Skalierung entsprechend der individuellen Bedarfe
- Koordination und Organisation aller notwendigen Aufgaben
- Übernahme der kompletten Abrechnung und Wartung
Lösung
- 40 Ladepunkte für Privatwagenfahrer*innen an 7 Standorten
- 16 weitere Ladepunkte in Planung
- Andauernde Partnerschaft zur Realisierung einer innovativen, klimafreundlichen und leistungsfähigen Ladeinfrastruktur
Frau Bonventre, welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit bei BLG?
Das Nachhaltigkeitsmanagement ist bei uns schon sehr lange im Unternehmen verankert. Wir haben bereits 2012 mit einer Nachhaltigkeitsberichterstattung begonnen und uns unser erstes Klimaziel gesetzt. Das war damals noch ein relatives, auf den Umsatz bezogenes Ziel, das frühzeitig erreicht wurde. Wir haben uns daher 2020 das erste wissenschaftlich basierte Klimaschutzziel nach Vorgaben der SBTi, der Science-Based-Target-Initiative, gestellt. Dabei betrachten wir alle Bereiche der CO2-Bilanzierung, also Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen.
Wie sind die Scope-Emissionen definiert?
Zu den Scope 1-Emissionen gehören alle direkten Treibhausgasemissionen aus Quellen, die wir als Unternehmen besitzen oder direkt kontrollieren. Sobald wir Energie, wie zum Beispiel Strom, einkaufen, handelt es sich um eine indirekte Emissionsquelle, die in den Scope 2-Emissionsbereich fällt. Die Scope 3-Emissionen umfassen alle Emissionen entlang der Wertschöpfungs- und Lieferkette. Dazu gehören zum Beispiel auch unsere Tochtergesellschaften wie unser Joint Venture mit EUROGATE, also die Containersparte, Subunternehmen, die für uns zum Beispiel Autotransporte abwickeln aber eben auch das Thema Mitarbeitenden-Mobilität.
Wie sind Sie dieses Thema angegangen?
Wir haben erstmalig 2021 durch eine Umfrage erfasst, wie sich unsere Mitarbeitenden von und zur Arbeit bewegen und welche Mobilitätsbedürfnisse sie überhaupt haben. Um in diesem Bereich den CO2-Fußabdruck zu senken, haben wir drei Hebel identifiziert. Erstens die Bildung von Fahrgemeinschaften. Zweitens eine bessere ÖPNV-Anbindung und drittens der Umstieg auf die Elektromobilität. An allen drei Hebeln arbeiten wir seither kontinuierlich.
Welches Angebot machen Sie den Privatwagenfahrer*innen in Ihrem Unternehmen?
Eines der Erkenntnisse aus der Umfrage war, dass wir unseren Privatwagenfahrer*innen ebenfalls Lademöglichkeiten am Standort anbieten wollen. Daher haben wir Anfang 2023 mit Mer Germany die Gespräche aufgenommen und den Projektumfang definiert. Ziel war es, unseren Privatwagenfahrer*innen Lademöglichkeiten zu einem von der BLG festgelegten Preis anzubieten.
Ist das an allen BLG-Standorten der Fall?
Wir haben für diese Initiative 15 Standorte identifiziert, die sich aufgrund von Eigenschaften wie Eigentümerstruktur bzw. Mietdauer qualifizierten, von denen sich letztendlich sieben Standorte für das Projekt „Ladeinfrastruktur für Mitarbeitende“ eigneten. Grundlage für die Entscheidung war eine eingehende Analyse der Bedarfe und Potenziale an den verschiedenen Standorten. An den finalen Standorten haben wir dann durch Mer insgesamt 40 AC-Ladepunkte mit jeweils bis zu 22 kW Ladeleistung realisiert. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur war dabei in Teilen auch ein Vorgriff auf das GEIG, das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz. Das sieht ab dem 1. Januar 2025 vor, dass Nichtwohngebäude, dazu zählen auch Unternehmensstandorte, mit mehr als zwanzig Stellplätzen mit mindestens einem Ladepunkt auszustatten sind.
Seit wann arbeiten BLG und Mer zusammen?
Wir haben bereits 2020 einen Rahmenvertrag mit Mer unterzeichnet, damals noch mit dem Fokus auf Dienstwagen und dem Laden zuhause. Hierfür wurde die Ladeinfrastruktur bei den Mitarbeitenden zuhause aufgebaut und zusätzlich an der Zentrale in Bremen Ladekapazität geschaffen. Wir haben uns damals bewusst für Mer als unseren Elektromobilitätsdienstleister entschieden, weil wir nach einem strategischen Partner gesucht haben, mit dem wir das Thema Elektromobilität entsprechend unserer Bedarfe skalieren können. Wir haben über 60 Standorte in Deutschland. Wir wollten verhindern, dass jeder Standort in Eigenregie loslegt und unterschiedliche Konzepte umsetzt. Und obwohl wir das Thema Elektromobilität zunächst vor allem von unseren Dienstwagenfahrer*innen her gedacht haben, war uns schon damals klar, dass das Thema auch für andere Mitarbeitende, also für Privatwagenfahrer*innen, interessant wird. Vor diesem Hintergrund haben wir uns schon damals für einen Partner wie Mer entschieden, der auch Lösungen für das Laden von Privatwagenfahrern am Standort realisieren konnte.
Welche Vorteile hat die Zusammenarbeit mit Mer für Sie außerdem?
Einer der größten Vorteile ist sicher, dass die komplette Abrechnung über Mer läuft. Das Laden der Privatwagen über unsere unternehmensinterne Buchhaltung abzuwickeln, wäre sehr kompliziert geworden und hätte das Projekt womöglich sogar ganz verhindert. Noch kommt uns ebenfalls entgegen, dass Mer das Laden mit 100 Prozent Ökostrom garantiert. Das trägt dazu bei, dass wir eben auch im Bereich der Scope-3-Emissionen Fortschritte machen. Ab 2025 werden wir dann als BLG selbst die komplette Stromversorgung an unseren Standorten auf Ökostrom umstellen. Mer kümmert sich zudem um die Wartung der Ladeinfrastruktur und entlastet uns als Unternehmen damit.
Was waren die größten Herausforderungen bei der Realisierung des Projekts?
Das Zeitmanagement und die Koordination der unterschiedlichen Stakeholder*innen. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts wurde unter anderem durch ein Förderprogramm der Bundesregierung unterstützt, wofür entsprechende Fristen eingehalten werden mussten. Das Projektmanagement von Mer war hier sehr flexibel. Obwohl wir als BLG noch die Standortwahl finalisieren mussten, hatte Mer bereits im Hintergrund – vor der finalen Projektbeauftragung – alle notwendigen personellen Kapazitäten für Technik, Installation und Tiefbau organisiert, so dass die Projekte rechtzeitig innerhalb der Förderfrist eingereicht und realisiert werden konnten. Die Koordination aller Gewerke lief dabei reibungslos und wir wurden von Mer kontinuierlich über den Projektstatus jedes einzelnen Standortes informiert.
Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit Mer?
Die Zusammenarbeit mit Mer lief nicht nur äußerst professionell und effizient, sondern trägt auch maßgeblich dazu bei, die E-Mobilität unserer Mitarbeitenden zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten. 16 weitere Ladepunkte an unseren Standorten für unsere Mitarbeitenden sind bereits in Planung und wir freuen uns darauf, auch zukünftig gemeinsam mit Mer innovative Lösungen für eine klimafreundliche und leistungsfähige Ladeinfrastruktur zu realisieren.
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