So geht smartes Laden
Der Strom kommt doch aus der Steckdose, oder? Ja, richtig. Aber woher stammt die Energie? Ist es die klimaschädliche Kohle oder importierter Atomstrom? Oder sind es eben Erneuerbare Energien aus Sonne, Wind und Wasser, die das Klima schonen? Das Stromangebot ist auch wegen der Versorgungssicherheit nach wie vor vielfältig. Die Nutzung der Stromart aber kann durch intelligente Lösungen gesteuert werden.
Hier bietet die Lade-Infrastruktur für Elektroautos viele Möglichkeiten. Das Stichwort heißt Smart Charging. Dabei werden Zeitpunkt und Dauer des Ladens durch intelligente Systeme gewählt.
Mit Smart Charging lädt das Auto bevorzugt dann, wenn der Strom aus Erneuerbaren Energien zur Verfügung steht. Also etwa nachts, wenn der Wind besonders stark bläst, sonst aber keiner den daraus resultierenden Strom nutzt. So lässt sich ein deutlich größerer Anteil an Erneuerbaren Energien in die Stromerzeugung integrieren und damit auch in die Stromnutzung der Elektroautos.
Wie die englische Bezeichnung Smart Charging bereits verrät, verbergen sich hinter dem Begriff intelligente Ladelösungen. Dabei erhält ein Backend-System Informationen über Echtzeitdaten vom Fahrzeug wie beispielsweise den Ladezustand und kann diese mit Informationen wie dem lokalen Stromverbrauch, Strompreisen, Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien und weiteren relevanten Fakten in Verbindung bringen. Fahrer*innen geben in einer App an, wann sie ihr Fahrzeug vollgeladen wieder benötigen – und müssen sich um nichts weiter kümmern.
Bedarf und Verbrauch lassen sich so überwachen und steuern – ob zu Hause oder im Unternehmen –, sodass nicht in den verbrauchsintensiveren Peak-Zeiten geladen werden muss. So werden die Stromnetze nicht überlastet und Erneuerbare Energien optimal genutzt. Zudem können auch die Stromkosten für die Ladevorgänge gesenkt werden. Denn in den Nebenzeiten des Stromverbrauchs, wenn also weniger Strom nachgefragt wird, gelten in der Regel niedrigere Preise.