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Meinen Strom mache ich selbst: Durch erneuerbare Energien wird die Mobilität klimafreundlicher

Nachhaltigkeit beginnt beim Einzelnen, auch in der Energieversorgung. Privathaushalte können heute Strom produzieren und diesen für ihre Fortbewegung einsetzen.

Electric car is charged from a charging station that takes energy from solar panels.

Jutebeutel statt Plastiktüten, Upcycling statt Neukauf, Alpen- statt Anden-Urlaub – immer mehr Menschen nehmen ganz bewusst nachhaltige Verhaltensweisen in ihren Alltag auf. Der Grund: Die verheerenden Folgen der Klimakrise sind bereits heute deutlich spürbar, und eine Mehrheit der Bevölkerung hält die Anpassung des eigenen Lebenswandels für notwendig. Laut aktueller Umweltbewusstseinsstudien stufen 57 Prozent der Deutschen den Schutz von Umwelt und Klima als sehr wichtig ein.[1] Dieser Linie folgt auch die Bundesregierung mit ihren festgelegten Nachhaltigkeitszielen. Unter anderem soll Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Eine besonders wichtige Stellschraube für das Erreichen der Treibhausgasneutralität ist die Stromversorgung. Denn davon werden immer größere Anteile der Mobilität abhängen. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Nicht nur, dass Elektrofahrzeuge beim Fahren kein CO2 ausstoßen. Wenn ihre Batterien mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden, schützt die nachhaltige klimafreundliche Ressource ebenfalls die Umwelt. Und das Beste: Jeder einzelne Privathaushalt kann durch die Produktion von Strom, etwa durch Photovoltaik, finanziell von der Energie- und Mobilitätswende profitieren.

Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien: Das passt perfekt zusammen

Regenerative Energien gelten als eines der wichtigsten Instrumente für den Klimaschutz weltweit. Hierzu zählen Wasserkraft, Erdwärme, Sonnenenergie, Windkraft und aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnene Biomasse. Verglichen mit der Nutzung fossiler Energieträger werden bei der Erzeugung von grünem Strom deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen, deren hohe Konzentration maßgeblich zur Erderwärmung beiträgt. 2023 konnten mithilfe erneuerbarer Energien laut Umweltbundesamt rund 250 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente vermieden werden.[2] Abgesehen von der Gefährdung durch den menschengemachten Treibhauseffekt sind fossile und nukleare Brennstoffe begrenzt vorhandene Güter. Zwar unterscheiden sich aktuelle Prognosen stark, doch bereits die Ölkrise 1973 machte deutlich, wie gravierend die Auswirkungen eines Preisanstiegs begrenzter Energierohstoffe sein können. Durch die Nutzung alternativer Energien können Ressourcen geschützt und Verteilungskonflikte vermieden werden.

Das Thema Strom selbst in die Hand nehmen

Mit dem Heben der CO₂-Steuer, der Inbetriebnahme leistungsstarker Kraftwerke und dem Ausbau des Stromnetzes wird in Deutschland bereits viel getan, um das Energiesystem nachhaltig umzubauen. Nur mit dem Finger auf den Staat zu zeigen, ist beim Umstieg auf erneuerbare Energien jedoch zu wenig. Viele Privathaushalte, zumal Eigentümer*innen von Immobilien, können selbst aktiv werden. Die beliebteste und effizienteste Art, selbst Strom zu erzeugen, ist nach wie vor die Solaranlage.

So lässt sich die Kraft der Sonne nutzen

Sind die technischen und gesetzlichen Vorgaben erfüllt, wandelt eine Photovoltaikanlage Sonnenstrahlen, die sonst ungenutzt das Hausdach aufheizen, mithilfe von Solarpanels in Strom um. Dass sich das nur im Sommer und bei direkter Sonneneinstrahlung lohnen würde, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Auch bei kürzeren Sonnenphasen und wolkenverhangenem Himmel können Solaranlagen ausreichend Eigenstrom für Privathaushalte erzeugen. Dank der voranschreitenden Photovoltaiktechnologie sind Solarzellen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte um ein Vielfaches effizienter geworden. Besonders lohnenswert ist eine Solaranlage, wenn der Haushalt auch über ein Speichermedium verfügt. So ist der Akku eines E-Autos zum Beispiel meist erheblich größer als handelsübliche Hausspeicher. Besonders zu sonnenintensiven Tageszeiten kann der Solarstrom per Wallbox optimal für das Aufladen von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Und damit kommt der nachhaltige, umweltfreundliche Strom für das klimaschützende Fahren mit dem E-Auto vom eigenen Dach. Neben dem Klima schon dies auch den Geldbeutel.

Photovoltaik: Steuervorteile und mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung

Zunächst steht für die Installation einer PV-Anlage eine nicht unerhebliche Investition zu Buche. Im Verlauf lassen sich die Stromkosten durch den selbst erzeugten Strom allerdings erheblich senken. Seit dem Jahr 2023 fällt außerdem die Umsatzsteuer für Lieferung und Installation von Solaranlagen und -speichern weg. Ein weiterer Vorteil: Der selbstgemachte Strom macht unabhängig. Durch die eigenständige Nutzung erneuerbarer Ressourcen muss weit weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden. Darüber hinaus kann überschüssiger Strom ins Netz eingespeist werden, was mitunter einen lukrativen Nebenverdienst mit sich bringt. Und wer sich mit der Investition in die eigene Stromerzeugung noch nicht sicher ist, hat die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Anbietern eine Photovoltaikanlage zu mieten. Ein solcher Test kann den Unerfahrenen Klarheit bringen. Die Gelegenheit des Ausprobierens besteht im Übrigen auch für Elektroautos. Diese sind in allen Carsharing-Pools vorhanden und werden darüber hinaus von allen großen Autohäusern beworben. Die Chancen für den Klimaschutz und die Partizipation jedes Einzelnen daran waren nie größer.

[1] ww.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltbewusstsein-in-deutschland-2022

[2] www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen