Ad hoc Laden: mehr Flexibilität und Reichweite für E-Autos
Mit dem Ad hoc Laden soll die Elektromobilität barriereärmer werden. Fahrenden wird mit dieser Möglichkeit Sicherheit und mehr Freiheit eingeräumt. Beides hat jedoch noch seinen Preis. Dazu zählen höhere Kosten für jede Ladung und kompliziert erscheinende Hürden, die so manchen zusätzlich von E-Fahrzeugen abschrecken. Doch im Ad hoc Laden stecken auch Chancen.
Was ist Ad hoc Laden?
Ad hoc Laden ist in der Elektromobilität eine Absicherung für Fahrer. Nähert sich die Batterieladung unerwartet dem Ende und sind die Ladestationen des eigenen Anbieters zu weit entfernt, kann dank Ad hoc Laden jede Ladesäule angefahren und genutzt werden. Dafür wurde gesetzlich festgelegt, dass sich Ladende nicht anmelden müssen.
Gänzlich ohne digitale Hilfe geht es allerdings nicht. So ist der Zugang und damit das Ad hoc Laden des Autos beispielsweise über einen QR-Code zugänglich. Die Bezahlung erfolgt via EC-Karte, Kreditkarte oder digital.
Der eindeutige Vorteil daran ist zum einen die Option, mehr Ladestationen nutzen zu können. Das ist vor allem auf längeren Strecken oder in Gebieten mit wenigen Anlaufstellen sinnvoll und bedeutet mehr Sicherheit und eine unkompliziertere, größere Reichweite des E-Fahrzeugs. In der Praxis fällt allerdings auf, dass der ausschließliche Zugang über Smartphone und QR-Code selbst ohne Abo und App seine Tücken haben kann. Technische Fehler, Wartezeiten und fehlende Hilfe vor Ort machen das vermeintlich praktische System für manche zu einer Herausforderung. Gerade Neulinge in der Elektromobilität fühlen sich davon abgeschreckt. Vorteile sind dennoch vorhanden, wie etwa mehr Flexibilität und Absicherung im Notfall.
Ad hoc Laden: Preise und Ladelösungen
Ein weiterer potenzieller Nachteil bei dem Ad hoc Laden findet sich in den Kosten. Wer bei einem Anbieter angemeldet ist, genießt vergünstigte Tarife. Sind Sie hingegen zum freien Laden gezwungen, müssen Sie mit deutlich höheren Preisen rechnen. Im Vergleich zu einer Standardladung können die Kosten doppelt so hoch ausfallen.
Möchten Sie günstiger laden und fahren, lohnt sich der Vergleich und im Vorfeld die Auswahl des besten Anbieters in Verbindung mit sinnvoll geplanten Strecken.
Eine Ausnahme besteht allerdings: Im Ausland sind die Roaming-Dienste vieler Anbieter oftmals höher als die Kosten für das ungebundene Ad Hoc Laden.
Ad hoc Laden als Chance für den Fortschritt
Ad hoc Laden bedeutet nicht nur für einzelne Nutzer eine zusätzliche Absicherung, die rechtlich geregelt ist. Sie stellt auch für Privatanbieter von Schnellladestationen eine einfache Gelegenheit dar, beispielsweise aus Photovoltaik generierten Strom gewinnbringend zu investieren. Vor allem – aber nicht nur – im ländlichen Bereich könnte diese Entwicklung dabei helfen, noch vorhandene Lücken zu schließen.
Das kommt zum einen der Elektromobilität zugute. Je besser das Netz ausgebaut ist, desto attraktiver wird die nachhaltige Art der Fortbewegung generell. Die Reichweite der Fahrzeuge nimmt fortlaufend zu. In Verbindung mit mehr zugänglichen Ladestationen könnte sie in absehbarer Zukunft auch über weite Strecken und im ländlichen Raum der von treibstoffbetriebenen Autos in nichts nachstehen. Zum anderen ergeben sich für mehr Menschen und Unternehmen Möglichkeiten, in die neue Mobilität zu investieren und davon zu profitieren. Sie nehmen damit Vorreiterrollen ein und gehen als motivierende Beispiele voran.
Ad hoc Laden und Zweckentfremdung für die Umwelt
Beim Bau von Ladestationen geht es nicht nur darum, möglichst flächendeckend vorzugehen. Die Säulen müssen für möglichst viele Menschen erreich- und nutzbar sein. Angesichts bestehenden Platzmangels und Ladezeiten, die selbst beim ultraschnellen DC-Laden eine übliche Tankfüllung samt Bezahlung überschreiten, findet sich im Ad hoc Laden eine potenzielle Lösung für mehrere Probleme.
Die Auslastung bisher selten genutzter Stationen ließe sich durch das öffentlich bekannte und beworbene Ad hoc Laden erhöhen. Zudem könnten unter anderem die Ladelösungen für Unternehmen bei Nichtgebrauch am Abend, in der Nacht oder am Wochenende gewinnbringend öffnen. Werden bisher selten oder von der Öffentlichkeit ungenutzte Ladeoptionen zum festen Teil des Netzes, ist eine sprunghafte Verbesserung zu erwarten.
Wichtig ist es dafür und dabei jedoch, einfache Zugänge zu schaffen. An eben dieser Stelle werden kritische Stimmen laut, die eine zu starke Digitalisierung und Abhängigkeit von der Technik befürchten.
Ad hoc Laden einfach gemacht?
Für das Ad hoc Laden ist weder eine App noch ein Abo oder eine explizite Anmeldung erforderlich. Vollständig ohne Smartphone und Internetzugang funktioniert es jedoch auch nicht. Das kann dann ein Problem bedeuten, wenn die Batterie des Smartphones ebenfalls schlapp macht, keine Internetverbindung gegeben ist oder die Technik hängt. Gerade die Internetverbindung ist in ländlichen Gebieten nicht immer verlässlich.
Eine Alternative und Lösung hierzu wäre das Einspeichern der Zahlvarianten direkt in das E-Fahrzeug. Die Verbindung zu EC-, Kreditkarte oder digitalem Zahlungsservice würde dann an der Ladesäule abgerufen, ohne weiteren Aufwand zu erzeugen. Technisch bedeutet diese Lösung allerdings eine ungemeine Herausforderung, denn die unterschiedlichen Programme aufeinander abzustimmen, gestaltet sich aufgrund der Vielfalt noch als schwierig.
Ad hoc Laden als Chance für die Zukunft
Mit dem Ad hoc Laden ist bereits ein Anfang für das barriereärmere und unkompliziertere Laden gemacht. Weiterentwicklungen im System und in puncto Bezahlung können dafür sorgen, dass weitere Verbesserungen nachkommen. Aktuell stellt es eine Absicherung dar und trägt dazu bei, auch in abgelegeneren Gegenden eine größere Anzahl von Lademöglichkeiten vorzufinden.
Gleichzeitig bietet es die Gelegenheit, das Ad hoc Laden nicht nur als Kunde zu nutzen. Bereits vorhandene Stationen, Ladesäulen für Mitarbeiter oder private Schnellladepunkte lassen sich damit öffnen und zumindest zeitweilig in eine Einnahmequelle umwandeln. Bereits hierdurch wird ein verbesserter Zustand geschaffen, von dem alle profitieren. Der Auf- und Ausbau des Ladenetzes für E-Mobilität kann durch das Ad hoc Laden sprunghaft wachsen. Damit wächst die Flexibilität.
Das Ende der Kundentarife und Ladekarten ist damit jedoch nicht gekommen. Eine Annäherung an Tankstellen könnte durch das Ad hoc Laden jedoch stattfinden. Das bedeutet wiederum einen wichtigen Schritt für die Elektrofahrzeuge im Alltag, auch über den Stadtverkehr hinaus.
Ad hoc Laden – umfassend informiert bringt die meisten Vorteile
AC-Laden, DC-Laden oder Ad hoc Laden? Informieren Sie sich über die Möglichkeiten und die stetigen Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität. Wer auf dem Laufenden bleibt, erfährt immer mehr Komfort und kann neue Chancen frühzeitig nutzen. Individuelle Beratungen helfen dabei, das volle Potenzial auszuschöpfen und zielgerichtet in eine bessere Zukunft zu investieren. Von der eigenen Ladestation bis zur Organisation des Fuhrparks finden Sie in uns die passenden Ansprechpartner.
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