Die Mobilitätswende: durch Elektrofahrzeuge den CO2-Ausstoß senken und das Klima schützen
Deutschland hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2045 will die Bundesrepublik klimaneutral sein. Die erste Etappe auf dem Weg ist das Jahr 2030. Bis dahin sollen die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 sinken. Das heißt, die Emissionen müssen von ehemals 1.251 Millionen Tonnen auf 438 Millionen Tonnen fallen. Erste Erfolge zeigten sich im Jahr 2023. Doch damit die Klimaziele erreicht werden, muss noch einiges getan werden – besonders im Verkehrsbereich.
Klimaziele nur durch Mobilitätswende erreichbar
Der Verkehrssektor ist für etwa ein Viertel der jährlichen Treibhausgasmissionen verantwortlich. Im Jahr 2023 verursachten Fahrzeuge 144 Millionen Tonnen an CO2-Ausstoß und damit nur 2 Millionen Tonnen (1,2 Prozent) weniger als im Jahr zuvor.[1] Andere Branchen verzeichneten 2023 einen stärkeren Rückgang an klimaschädlichen Emissionen, sodass insgesamt der CO2-Ausstoß um 10 Prozent im Vergleich zu 2022 sank.[2] Dadurch erscheinen die Klimaziele von 2030 erstmals in greifbarer Nähe. Doch während die Energiewirtschaft und die Industrie ihre Ziele bei der CO2-Reduktion sogar übererfüllten, verfehlte der Verkehrsbereich die angepeilte Einsparung um 13 Millionen Tonnen. Die Erreichung der Klimaziele ist in Summe nur möglich, wenn die Mobilitätswende umgesetzt werden kann. Dafür sind nachhaltige Verkehrslösungen gefragt: für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen.
E-Fahrzeuge wichtiger Baustein
Bei der Mobilitätswende sind Elektrofahrzeuge ein wichtiger Baustein, um die Emissionsziele zu erreichen. Denn im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren stoßen Elektromotoren keine CO2-Emissionen aus. Wer mit einem E-Auto unterwegs ist, fährt emissionsfrei und zudem geräuscharm. Das schont die Umwelt, verbessert die Luftqualität und freut Anwohner*innen. Außerdem profitieren E-Autofahrer*innen von Steuervorteilen und günstigeren Strompreisen. Aktuell sind 1,52 Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen – Tendenz steigend, wobei durch das Einstellen der Prämie der Kauf von E-Autos zuletzt rückläufig war.[3] Dennoch lohnt sich die Investition in ein E-Auto, da der Betrieb von Verbrennern durch CO2-Steuern und die steigenden Benzin- und Dieselpreise teurer wird. Berechnungen haben ergeben, dass – um die Klimaziele zu erreichen – bis 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren müssen.[4]
Öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad nutzen
Neben Fahrten mit dem E-Auto gibt es weitere umweltfreundliche Alternativen zum Verbrenner: Man kann auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen oder das Fahrrad bzw. E-Bike nutzen. Besonders für kurze Strecken eignen sich diese Möglichkeiten gut. So wird die Umwelt geschont und das Fahrradfahren tut zudem der Gesundheit gut. Mit dem Ausbau von Radwegen treiben Kommunen die Mobilitätswende weiter voran. Auch im öffentlichen Nahverkehr setzen sie mit der Umstellung auf Elektrobusse auf nachhaltige Mobilität. Denn Vorgaben der EU sehen vor, dass bis 2030 bereits 65 Prozent der öffentlichen Busse sauber betrieben werden.[5]
E-LKW im Transportwesen
Auch bei Unternehmen steht eine Umstellung auf Elektrofahrzeuge an. Im Logistikbereich sollen zukünftig E-Transporter und E-LKW Waren befördern. Ziel ist es, dass bis 2030 die Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen um 45 Prozent sinken. Mit Anreizen versucht die Bundesregierung, die Mobilitätswende im Transportwesen voranzutreiben. So sind E-LKW in Deutschland bis Ende 2025 von der Maut befreit und bezahlen ab 2026 nur einen Anteil von 25 Prozent. Außerdem fallen seit dem 1. Juli 2024 auch für Fahrzeuge von mehr als 3,5t Maut an, sofern sie für den Güterverkehr verwendet werden.[6] Firmenwagen mit Elektroantrieb werden ebenfalls gefördert: Für sie gewährt der Staat Steuervorteile.
Ausbau der Ladeinfrastruktur
Die Mobilitätswende gelingt nur mit der entsprechenden Infrastruktur. Denn die E-Fahrzeuge müssen geladen werden: an der eigenen Wallbox, am Arbeitsplatz oder an öffentlichen Ladepunkten. Damit überall in Deutschland Ladesäulen vorhanden sind, baut die Bundesregierung das Deutschlandnetz aus. „Weiße Flecken“ ohne öffentliche Ladefläche sollen damit von der Landkarte verschwinden. Bis 2030 soll es EU-weit auf allen Hauptstraßen mindestens alle 60 Kilometer eine Ladesäule geben.[7] Aber auch Filialisten investieren verstärkt in die Ladeinfrastruktur. Einkaufen und währenddessen das E-Auto laden – so kann die Zeit im Geschäft, in der das E-Fahrzeug ohnehin steht, sinnvoll genutzt werden.
Insgesamt tragen viele kleine und große Bausteine zum Gelingen der Mobilitätswende bei – für ein gesundes globales Klima und eine starke Wirtschaft am Standort Deutschland.
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/312450/umfrage/treibhausgasemissionen-in-deutschland-nach-quellgruppe/
[2] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/treibhausgasbilanz-2023-2265440
[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/265995/umfrage/anzahl-der-elektroautos-in-deutschland/
[4] https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2023/heft/6/beitrag/mobilitaetswende-in-deutschland-e-mobilitaet-als-mittel-der-wahl.html
[5] https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/clean-vehicles-directive.html
[6] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/lkw-maut-co2-2194574
[7] https://www.consilium.europa.eu/de/policies/clean-and-sustainable-mobility/#Road