Depotladen: Smarte E-Mobilität für leichte Nutzfahrzeuge
Große Logistikunternehmen machen es vor – sie setzen auf der „letzten Meile“ verstärkt E-Fahrzeuge ein. Der Weg eines Produkts vom Logistikzentrum zum Endkunden wird mit elektrobetriebenen leichten Nutzfahrzeugen, auch als Light Commercial Vehicles oder LCVs bezeichnet, umweltfreundlich. Denn die bis zu 3,5 Tonnen schweren Fahrzeuge stoßen keine CO2-Emissionen aus und tragen damit besonders in städtischen Gebieten zu einer besseren Luftqualität bei. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können von einem Umstieg auf eine elektrische Flotte profitieren.
Niedrigere Betriebskosten durch elektrische Nutzfahrzeuge
Für Kunden ist der Faktor Nachhaltigkeit wichtig. Die Nutzung von umweltfreundlichen Technologien kann deshalb zu einem besseren Image des Unternehmens beitragen. Gleichzeitig senkt der Einsatz von Elektrofahrzeugen die Betriebskosten. Denn elektrisch betriebene Light Commercial Vehicles sind wartungsärmer als Fahrzeuge mit Verbrennermotor. Die technischen Möglichkeiten in der Elektromobilität werden von Ingenieuren stets weiterentwickelt. Einige der Fahrzeuge auf dem Markt erzielen bereits Reichweiten von bis zu 400 Kilometern[1]. Auch Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen gibt es seit ein paar Jahren mit E-Antrieb.
Mit Depotladen klappt der Umstieg zur E-Mobilität
Wenn etwa Paketdienstleister entscheiden, ihre Flotte zu elektrifizieren, müssen sie eine firmeneigene Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge aufbauen. Das können sie durch die Unterstützung von Experten in drei Schritten tun:
Schritt 1: Bestandsaufnahme und Planung des Depots
Zu Beginn steht eine gründliche Bestandsanalyse, bei der unter anderem geprüft wird, wie viel Platz und Stromkapazität bereits vor Ort vorhanden sind. Es wird auch ermittelt, welche Art von Fahrzeugflotte aktuell im Einsatz ist und welche Fahrzeuge künftig elektrifiziert werden sollen. Diese Informationen helfen dabei, die passende Lade-Infrastruktur auszuwählen. Dabei kann es sinnvoll sein, verschiedene Ladeoptionen zu kombinieren. Eine Ladestation fungiert als Schnittstelle zwischen Stromquelle und Elektrofahrzeug. Bei der Auswahl der richtigen Ladehardware spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, wie etwa die Standzeiten der Fahrzeuge und deren Typ. Für Nutzfahrzeuge mit langen Standzeiten können AC-Ladestationen mit bis zu 22 kW ausreichend sein, während für kürzere Standzeiten DC-Schnellladestationen mit einer Leistung von 50 kW bis 400 kW empfohlen werden. Ein zusätzlicher Tipp: Es lohnt sich, die Möglichkeit eines Batteriespeichers zu prüfen, um die Netzanschlusskosten zu senken. Zudem sollte die Lade-Infrastruktur mit Strom aus Erneuerbaren Energien gespeist werden.
Schritt 2: Errichtung der Ladeinfrastruktur und Anpassung des Betriebsgeländes
Nach der Analyse und der Entwicklung des Konzeptes folgt die Phase der baulichen Umsetzung. Hierbei ist es entscheidend, den Kosten- und Zeitrahmen genau im Auge zu behalten und den laufenden Betrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Dauer der Baumaßnahmen hängt von der Komplexität des Vorhabens ab, insbesondere vom notwendigen Netzanschluss und der Verfügbarkeit der entsprechenden Fachunternehmen. Während die Installation der Lade-Infrastruktur auf dem eigenen Firmengelände in der Regel ohne spezielle Genehmigungen erfolgen kann, sind bauliche Änderungen – wie etwa Überdachungen oder Trafostationen – meist genehmigungspflichtig. Außerdem muss die Zustimmung des Grundstückseigentümers eingeholt werden, wenn das Betriebsgelände nicht im Besitz des Unternehmens ist.
Schritt 3: Inbetriebnahme und kontinuierlicher Support
Der Umbau ist erst mit der erfolgreichen Inbetriebnahme der Ladeeinrichtungen abgeschlossen. Damit die Ladeprozesse reibungslos ablaufen und keine Ausfallzeiten entstehen, ist ein kontinuierlicher technischer Support erforderlich. Ein 24/7-Service stellt sicher, dass die Lade-Infrastruktur immer einsatzbereit bleibt, um die Betriebsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen.
Smart Charging lohnt sich doppelt
Effizient, kostengünstig und bedarfsgerecht können die Akkus der Nutzfahrzeuge im Depot mit intelligenten Ladelösungen (Smart Charging) gefüllt werden. Das Lademanagement erfolgt über das Backend, in dem relevante Daten wie der aktuelle Stromverbrauch, der Anteil an selbst erzeugtem Strom und weitere Einflussfaktoren gesammelt werden. Diese Informationen ermöglichen es dem System, die optimale Ladeleistung für jedes Fahrzeug zu berechnen. Da die Stromkosten beim lokalen Netzbetreiber auf Grundlage der höchsten Lastspitze (Maximalverbrauch) ermittelt werden, trägt Smart Charging dazu bei, diese Spitzen zu vermeiden und so zusätzliche Kosten zu minimieren. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, dass die Lade-Infrastruktur bei auftretenden Störungen direkt über das Backend gewartet und schnell wieder betriebsbereit gemacht werden kann – ohne dass ein Techniker vor Ort benötigt wird.
Die Vorteile von Smart Charging und der unkomplizierte Betrieb sind weitere Argumente für die Einrichtung eines Depots für leichte Nutzfahrzeuge.
[1] https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/e-transporter/