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WIRTSCHAFT IN BALANCE

WIRTSCHAFT IN BALANCE

Gefühlt ist das wirtschaftliche Kreislaufdenken ein alter Hut. Doch noch immer tun sich Unternehmen schwer, ihre Produktion wirklich nachhaltig zu strukturieren. Im Zuge immer sensibler werdender Konsument*innen steigt jedoch der Druck für Firmen in Bezug auf Nachhaltigkeit mehr als nur ein Lippenbekenntnis zu geben.

 

Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen: Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Zahl der Ökostromkund*innen beim Energiedienstleister E.ON vervierfacht. Beim Konkurrenten RWE trägt das Geschäft aus Offshore-Wind-Anlagen mit 781 Millionen Euro operativ doppelt so stark zum Konzernergebnis bei wie die Kohle- und Kernkraftsparte (381 Millionen).

Doch das ökologische Umdenken lohnt sich nicht nur für die Energiewirtschaft: Auch der Mainzer Hersteller von Haushaltschemie Werner & Mertz profitierte in den letzten Jahren von seinem konsequent nahhaltigen Engagement. Lag der Umsatz 2010 noch bei 212 Millionen Euro, erwartet man für das Jahr 2020 mit einen Umsatz von 525 Millionen Euro einen mehr als doppelt so hohen Wert. Obwohl oder weil Werner & Mertz so sehr auf Nachhaltigkeit setzt? Wohl eher letzteres. Seit 2013 sind Frosch-Produkte mit dem Cradle to Cradle CertifiedTM Verfahren zertifiziert. Das von der Wiege-bis-zur-Wiege-Prinzip sorgt entgegen zum Von-der-Wiege-bis-zur-Bahre-Prinzip für einen Rohstoffkreislauf, der theoretisch keine Abfälle produziert.

Wohin dieses Denken in der Automobilbranche führen kann, zeigt BMW mit seinem i3. Der Stromer ist zu 95 Prozent recycelbar und besteht bereits zu einem großen Teil aus recycelten oder nachwachsenden Rohstoffen. Bei der Produktion wird nach Angaben von BMW zudem ausschließlich Ökostrom eingesetzt. Wurden im Januar 2020 551 BMW i3 zugelassen, waren es im November 2020 mit 1.299 Fahrzeugen bereits weit mehr als doppelt so viele.  

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