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EINE GROSSE BELOHNUNG – EIN PLUS VON 5 MILLIONEN ARBEITSPLÄTZE

EINE GROSSE BELOHNUNG – EIN PLUS VON 5 MILLIONEN ARBEITSPLÄTZE

Immer mehr Studien zeigen, dass Klimaneutralität sowie die Energie- und Verkehrswende nicht nur möglich sind, sondern auch gut für die Wirtschaft. Und zwar in ganz Europa. Der 100-prozentige Umstieg auf die Elektromobilität nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein.

Ist die Energie- und Verkehrswende in Europa machbar? Können wir es schaffen, die Wirtschaft in ganz Europa klimaneutral auszurichten? „Ja“ sagen die Unternehmensberater von McKinsey in ihrer Studie „Net-zero Europe“, die im Dezember 2020 veröffentlicht wurde. Und sie skizzieren in dieser Studie sogar, wie der Weg in die Klimaneutralität aussehen könnte. Und dieser hat es in sich:

Nötig seien für die Transformation jährlich etwa 1000 Milliarden Euro an Investitionen. Klingt viel, allerdings ließen sich 800 Milliarden allein dadurch aufbringen, dass die aktuellen Investitionen in fossile Industrien umgeleitet werden. Die restlichen 180 Milliarden ließen sich durch Einsparungen, etwa bei Rohölimporten, aufbringen.

Der Umbau der Wirtschaft koste zwar 6 Millionen Arbeitsplätze, gleichzeitig würden in Zukunftsbranchen jedoch 11 Millionen Arbeitsplätze entstehen. Ein Plus von 5 Millionen Arbeitsplätzen.

Die Bürger müssten für die künftige Klimaneutralität nicht zur Kasse gebeten werden. Im Gegenteil: So würden im Zuge der Umstellung die Preise für Lebensmittel und Flugreisen zwar zunehmen, die Preise für Heiz- und Mobilitätskosten jedoch sinken. Insgesamt kommen die Berater von McKinsey zum Schluss, dass Haushalte mit geringeren und mittleren Einkommen entlastet, Haushalte mit hohem Einkommen lediglich etwas stärker belastet werden.

Die erste klimaneutrale Branche könnte der Energiesektor im Jahr 2040 dank des konsequenten Ausbaus von Solar- und Windenergie sein. 2045 könnte der Verkehrssektor folgen. Voraussetzungen sind der konsequente, 100-prozentige Umstieg auf die Elektromobilität sowie die Umstellung des Flug- und Schiffsverkehrs auf Bio- oder synthetische Kraftstoffe.

Positiv gestalten ließen sich bis 2040 auch die Umstellung der Bauwirtschaft und des Gebäudesektors.

Am schwierigsten sei dagegen die Umstellung in Industrie und Landwirtschaft. Um Nullemissionen bei Letzterer zu erreichen, sei eine Änderung des Konsumverhaltens – insbesondere beim Fleischkonsum – essenziell. Doch selbst wenn es zu keiner Veränderung des Konsumverhaltens komme, könnten Einsparungen in anderen Branchen dies ausgleichen.

Dass es sich bei der von McKinsey festgelegten Marschroute in Richtung Klimaneutralität nicht etwa um eine unerfüllbare Utopie oder ein grünes Hirngespinst handelt, lässt sich auch aus der Tatsache ableiten, dass zwei Drittel der von den McKinsey-Beratern vorgeschlagenen Maßnahmen mit Technologien zu erreichen sind, die es heute bereits gibt. Im Jahr 2050 könnte die Transformation komplett abgeschlossen sein. Sollte es neben der konkreten politischen Weichenstellung auch noch zu umweltbewussten Verhaltensanpassungen innerhalb der Bevölkerung kommen, würde das den Weg in die europäische Klimaneutralität sogar noch vereinfachen und beschleunigen.

Link zur Studie

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